Donnerstag, 25. Juni 2009

Bericht über die Gartenfreundin Puttins

KULTUR: Auch der Dalmatiner kreiert mit

Katharina Puttins feiert heute ihren 65. Geburtstag / Ihre Kunstrichtung heißt "Arte povera"
GRANSEE - Es lohnt sich, an der Galerie "Steinreich", sollte sie geschlossen sein, einmal näher zu treten, die Hand über die Augen zu legen und durch die Fensterscheiben zu sehen. Der Blick wird gefangen von drei lebensgroßen Gesellen, in Gewänder gehüllt und mit allerlei
Utensilien ausgestattet -- "Ritter, Tod und Teufel" stehen da, gleich in der Mitte des Raumes, unübersehbar für Neugierige vor der Tür und Galeriegäste drinnen. "Der berühmte Holzschnitt von Albrecht Dürer hat mich zu diesen Skulpturen inspiriert. Ich finde, sie sind ein schöner Blickfang, wenn man in die Galerie schaut", sagt Katharina Puttins, die die Figuren schuf und gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Peter Norman die Galerie in der Granseer Rudolf-Breitscheid-Straße mit Leben füllt. Der größere Ausstellungsraum ist karg eingerichtet, aber in jedem Winkel steht ein Kunstwerk, an jeder Wand und in den Ecken gibt es etwas zu entdecken. Herzstück ist momentan eine einfache Wäscheleine, die im hinteren Bereich quer durch den Raum gespannt ist. An ihr hängen Hochglanzfotos -- ein neues Projekt des Künstlerpaares zum 200. Todestag von Königin Luise von Preußen im kommenden Jahr. Die "Galerie auf der Leine" besteht aus Landschafts- und Detailfotografien von Peter Norman sowie historischen Bildern, alles liebevoll in ein einheitliches Format gebracht. Ergänzt wird die Bilderausstellung noch durch ein bewegliches Kunstwerk von Katharina Puttins. Die mobile Ausstellung wandert dann 2010 den Königin-Luise-Weg entlang -- von Hohenzieritz bis nach Berlin-Charlottenburg.
Katharina Puttins liebt das, was sie tut. Das sieht man in ihren Werken und es wird ganz offenbar, wenn sie darüber spricht. Heute feiert sie ihren 65. Geburtstag, aber die Künstlerin ist gern im viel zitierten "Unruhe"-Stand. Ursprünglich machte Katharina Puttins eine Ausbildung zur Laborhelferin und arbeitete als Betriebsfotografin. In diesem Beruf habe sie ihr Auge
geschult. "Und sie gibt mir jetzt wertvolle Tipps für meine Arbeit", sagt ihr Lebensgefährte Peter Norman. Die beiden leben in Hennigsdorf, ihr künstlerisches Wirken haben sie aber nach Gransee verlegt. "Ich suchte nach einem Atelier, das groß genug ist, um auch meine
Sammelleidenschaft tragen und alle Utensilien beherbergen zu können", erzählt Katharina Puttins. Schließlich wurde sie in Gransee fündig und arbeitet in einer alten, großen Scheune an ihren Werken und kann das Gesammelte aufbewahren -- oder gleich wieder zu einer Skulptur oder einem Bild verarbeiten. "Arte povera" (italienisch "arme Kunst") heißt
ihre Kunstrichtung, ein in den 60'er Jahren vom Kunstkritiker und Kurator Germano Celant geprägter Stil. Alte Dinge werden zu neuen Inhalten geformt. So sind "Ritter, Tod und Teufel" teilweise aus alten Behältnissen und Stoffresten entstanden, die andere in den Müll werfen. Getrocknete Blätter vom Ginkgo-Baum ergeben, aufgehängt an ein Malergitter und mit
einzelnen Worten und Versen beschriftet, das Gedicht "Ginkgo biloba" von Johann Wolfgang von Goethe. Eine Skulptur aus Gasbeton, Katharina Puttins Lieblingsmaterial, trägt ein Holzbein, das sie der Apportierfreude von Dusty, ihrem Dalmatiner, zu verdanken hat.
Katharina Puttins illustriert gern die Gedichte ihres Partners und organisiert Lesungen, die durch Musik und Verkleidungen immer etwas Besonderes sind. Die beiden Künstler verfügen über ein engmaschiges Netz aus Künstlerkontakten, das dafür sorgt, dass ihnen so schnell nicht
langweilig wird. "Das geht ganz unkompliziert: Man fragt, ob ein Musiker mal in der Galerie spielt und dafür male ich ihm eine neue Fahne." Ihre Liebe zur Kunst sehen sie idealistisch und schmeißen auch mal eine Gratisrunde Sekt und Schmalzstullen für die Granseer, die zu Lesungen und anderen Veranstaltungen kommen. "Mir ist es wichtig, dass die Menschen zu uns kommen und durch unsere Kunst einen Denkanstoß bekommen", erklärt Katharina Puttins. Für eigene Denkanstöße gönnt sich die Künstlerin zu ihrem Geburtstag eine Reise zur Oper in Verona, natürlich gemeinsam mit ihrem Partner. Vielleicht gibt es darüber dann
bald einen spannenden und kunstvollen Reisebericht bei Schmalzstullen und Sekt in der Galerie "Steinreich". Die Galerie "Steinreich" wird nach Vereinbarung für Besucher geöffnet,
Kontakt ist unter Katharina Puttins Nummer möglich, 0174/3 72 40 27. (Von Marie Prott)

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Feedback zum Kräuterworkshop - DANKE


Liebe Kräuterlinge,
ich hoffe, ihr seid alle wohlbehalten nach Hause gekommen mit einem geschärften Blick für die Schätze der Natur und Freude über einen sonnigen Tag im Kreise "Gleichgesinnter" Mitmenschen. Ich danke euch für euren Einsatz und die innere Freude, die ich dabei beobachten durfte!
Im Namen aller Kräuterlinge nochmals herzlichen Dank an Sie, liebe Frau Witt und an Herrn Witke für Ihre wunderbare Gastfreundschaft in Ihrem "Garten Eden" , verbunden mit einem ganz herzlichen Gruß an Frau Hirt.! Ich glaube, wir haben bei und mit Ihnen Stunden verbracht, die über den Tag hinaus - und dies nicht nur energetisch gesehen - Wärme geben. Eure / Ihre Gabriele Thöne.